Grundlagen der Säuglingspflege – die wichtigsten Tipps für die ersten Lebensmonate 

Die Geburt eines Kindes ist ein unvergessliches Erlebnis. Dabei spielt es keine Rolle, ob du zum ersten oder zum wiederholten Male in die Mutter- bzw. Vaterrolle schlüpfst. In der ersten Zeit ist noch alles neu und ungewohnt. Obwohl zahlreiche Handgriffe im Umgang mit deinem Nachwuchs schnell zur Routine werden, bleiben gewisse Unsicherheiten im Hinblick auf das Schlafen, die Ernährung sowie der Babypflege bestehen. In diesem Beitrag geben wir dir neun wertvolle Tipps für die ersten Lebensmonate mit deinem Baby. 

Die Nabelpflege 

Nach der Geburt bleibt für einige Tage ein kleiner Nabelschnurrest am Bauchnabel deines Babys zurück. Bis dieser nach etwa fünf bis zehn Tagen schließlich vertrocknet und von selbst abfällt, ist ein gewisses Maß an Fürsorge erforderlich. Um einer Entzündung vorzubeugen, ist es besonders wichtig, den Nabelrest stets trocken zu halten. Dieser sollte außerdem zu keiner Zeit von der Windel bedeckt sein. Andernfalls kann es passieren, dass die Windel am Nabelrest scheuert und zu einer Entzündung führt. 

Bei Verunreinigungen gelingt es, den Nabelrest mit einem feuchten Wattepad zu säubern. Achte darauf, diesen im Anschluss vollständig zu trocknen. Hierfür kann bei Bedarf ein Haartrockner auf niedriger Stufe eingesetzt werden. Spezielle Cremes oder Puder sind für die Nabelpflege nicht notwendig. 

Nachdem der Nabelrest abgefallen ist, bleibt zunächst eine kleine Wunde zurück. Diese schließt sich in aller Regel jedoch innerhalb kürzester Zeit. 

Wickeln 

Beim Wickeln deines Neugeborenen stellt sich zunächst die Frage, ob du Wegwerf- oder Stoffwindeln bevorzugst. Für die Reinigung des Windelbereichs ist lauwarmes Wasser ausreichend. Feuchttücher sind zwar praktisch, können die empfindliche Babyhaut jedoch unter Umständen reizen. 

Da die Feuchtigkeit in der Windel selbst bei regelmäßigem Wechsel ein gewisses Risiko für Reizungen birgt, empfiehlt es sich, dein Baby mehrmals täglich ohne Windel strampeln zu lassen. Ist es dennoch einmal passiert, dass dein Baby im Windelbereich wund ist, versprechen spezielle Wundcremes schnell Linderung. 

Beim Wickeln selbst ist die Vorgehensweise entscheidend, damit es zu keinen Infektionen kommt. Bei Mädchen solltest du den Genitalbereich daher ausschließlich von vorne nach hinten säubern und bei Jungen die Vorhaut nicht zurückziehen. 

Tipp 

Um sicherzustellen, dass der Urin bei Jungen in der Windel bleibt, solltest du den Penis beim Verschließen der Windel nach unten halten.

Baden 

Mit dem ersten Bad solltest du zunächst abwarten, bis der Nabelrest abgefallen und die Wunde vollständig verheilt ist. Bis dahin reicht es aus, dein Neugeborenes mit einem lauwarmen Waschlappen abzureiben. Platziere hierfür am besten eine Schüssel mit lauwarmem Wasser direkt neben den Wickeltisch. 

Für das erste Bad bietet sich entweder eine Babywanne oder ein spezieller Badeeimer an. Gebe einige Tropfen Babyöl oder ein hochwertiges Olivenöl als Badezusatz in das 

Badewasser. Für eine besonders zarte Babyhaut kommt auch Buttermilch infrage. Beim Baden selbst sind die richtige Wasser- und Badetemperatur entscheidend. 

Keinesfalls solltest du dein Baby zu häufig baden, da die Haut dadurch austrocknen kann. Einmal wöchentlich für rund 10 Minuten gilt dabei als vollkommen ausreichend. Anfangs benötigen Neugeborene kein Shampoo. Im Alter von einigen Lebensmonaten darf ein mildes Babyshampoo zum Einsatz kommen. 

Nach dem Baden ist darauf zu achten, dass du dein Baby sorgfältig abtrocknest. Besonderes Augenmerk solltest du dabei auf versteckte Hautfalten legen. 

Nagel-, Haar- und Zahnpflege 

Finger- und Fußnägel wachsen in den ersten Wochen nach der Geburt meist langsam, sodass du diese nicht sofort kürzen musst. Lediglich wenn die Nägel sehr lang oder scharf sind, kannst du dich im Alter von etwa sechs Wochen vorsichtig an das Schneiden heranwagen. Wichtig ist, dass du dabei eine spezielle Nagelschere für Babys verwendest. Diese besitzt abgerundete Enden, sodass sich das Verletzungsrisiko auf ein Mindestmaß beschränkt. Scharfe Kanten lassen sich mit einer Feile abrunden. Achte stets darauf, die Nägel nicht zu weit zu kürzen, damit sich das Nagelbett nicht entzündet. 

Um zu verhindern, dass dein Baby beim Nägelschneiden zappelt, kannst du versuchen, diese im Schlaf zu kürzen. 

Die Haare deines Babys lassen sich mit einer geeigneten Schere anfangs in Eigenregie kürzen. Diese Maßnahme solltest du allerdings nur dann durchführen, wenn die Haare bereits etwas dichter sind und den Alltag deines Babys beeinträchtigen. Sofern dein Baby bereits reichlich Haare besitzt, kannst du diese mit einer weichen Babybürste kämmen. 

Manche Neugeborene kommen bereits mit einem Zahn zur Welt. Für die erste Zahnpflege reicht allerdings ein Fingerling aus. 

Reinigung von Ohren und Nase beim Baby 

Babys sind anfangs noch nicht dazu in der Lage, ihre Nase selbstständig zu schnäuzen. Ist diese verstopft, kannst du das meist klebrige Sekret mit warmem Wasser abtragen. Laufendes Sekret ist außerdem regelmäßig mit Hilfe eines feuchten Tuches zu entfernen. 

Die Flimmerhärchen im Ohr sorgen dafür, dass Talg und Fremdkörper langsam herausbefördert werden. Dank dieser Selbstreinigungseigenschaft benötigen die Ohren deines Neugeborenen lediglich eine minimale Pflege. 

Achtung! 

Verwende bei der Ohrenreinigung deines Babys keinesfalls Wattestäbchen! Andernfalls kann es passieren, dass das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang gedrückt wird und schlimmstenfalls zu einer Verstopfung führt. 

Haut und Pflegeprodukte 

Die Haut von Neugeborenen ist weich und sensibel. Trockenheit stellt dabei keine Seltenheit dar. Direkt nach dem Baden empfiehlt es sich, die Haut deines Babys mit einer parfümfreien Creme oder Lotion zu pflegen. Während der kalten Jahreszeit ist auf eine reichhaltige Pflege des Gesichts zu achten. Geeignet ist beispielsweise ein spezieller Balsam mit hohem Fettanteil, bei welchem ein umfassender Schutz vor Kälte und Wind gewährleistet ist. 

Da die hauteigenen Schutzmechanismen bei Neugeborenen noch nicht funktionieren, ist es besonders wichtig, dein Baby in den ersten Lebensmonaten vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen. 

Achtung!  

Babypuder begünstigt die Austrocknung der Haut, weshalb du darauf nach Möglichkeit verzichten solltest. 

Sofern du nicht vollständig auf den Einsatz von speziellen Babyprodukten verzichten möchtest, solltest du beim Kauf darauf achten, ausschließlich milde Präparate zu erwerben. Hautfreundliche Inhaltsstoffe wie beispielsweise Colendula und Panthenol sollten stets die Basis bilden. Achte außerdem darauf, dass das jeweilige Produkt mit dem Prüfsiegel „dermatoligisch getestet“ ausgezeichnet ist. 

Ernährung 

Grundsätzlich gilt, dass Stillen den besten Schutz vor Allergien darstellt. Alternativ kannst du auf industriell hergestellte Säuglingsnahrung zurückgreifen. Alle Arten von Beikost sind während der ersten sechs Lebensmonate hingegen vollkommen ungeeignet. Hierzu gehören auch Bananen, Karotten und Tee. Die Basis einer gesunden Entwicklung bildet im ersten Halbjahr ausschließlich Babymilch. 

Babyschlaf 

Bei Neugeborenen nimmt der Schlaf in den ersten Monaten zunächst einen Großteil des Tages ein. Die Rückenlage wird als die sicherste Position zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstods empfohlen. Denn diese Schlafposition ermöglicht es deinem Baby, stets frei zu atmen. Ein Schlafsack ist zudem einer Decke zu bevorzugen, da hiermit kein Wärmestau entsteht. 

Babymassage 

Neugeborene nehmen ihre Umwelt zunächst hauptsächlich über ihre Haut wahr. Deshalb sind Berührungen von erheblicher Bedeutung, um von Anfang an eine stabile Eltern-Kind-Bindung aufzubauen. Regelmäßige Babymassagen dienen nicht nur zur Entspannung, sondern nehmen auch einen wesentlichen Einfluss auf die spätere Stressbewältigung deines Kindes. In einer warmen Umgebung genießen Babys die Massagen besonders, was ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. 

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